Merhaba Istanbul! Willkommen in der Stadt der Gegensätze!

NachspeisenWillkommen in der Stadt mit einem schrillem Potpourri aus Farben, Tönen und Gerüchen.

„Schau mal, mein Schatz – wir haben eine Hochzeitseinladung nach Istanbul bekommen“, mit diesen Worten haben sich mein Mann und ich zum ersten Mal damit auseinander gesetzt, die Mega-City Istanbul zu besuchen. Natürlich waren wir nicht die einzigen geladenen Gäste im Freundeskreis. Somit saßen wir einige Wochen später zu viert im Flieger nach Istanbul, mit der obersten Prioriät, die Hochzeit zu besuchen als auch die Chance zu nutzen, die selbst Stadt besser kennen zu lernen.

Die erste Überlegung galt natürlich der Frage: WO möchten wir wohnen?
Uns war ein Appartment für 4 Personen wichtig, mit Balkon und 2 getrennten Zimmern. Überlegt – gesucht – gefunden. Diese Kriterien auf der airbnb Website eingegeben, entschieden wir uns für zwei Unterkünfte, jeweils eine auf der europäischen Seite, nahe Taksim Platz und eine auf der asiatischen Seite, in dem Trendviertel Kadiköy. Die europäische Seite galt unserem Sightseeing Programm, die asiatische der Hochzeit.

Vor allem die Unterkunft „Loka Suites“ in Kadiköy hat es uns sehr angetan und ist eine ausführliche Beschreibung wert:

Loka SuitesDie mit Liebe geführte Unterkunft, Loka Suites:
Eine kleine, liebevoll und modern eingerichtete Pension, mit insgesamt 7 Zimmern, Frühstück unter dem Dach, mit Balkon inklusive. Erst 2014 eröffnet, ist den Hosts wichtig, dass wir uns ganz wie zu Hause fühlen. Der Frühstücksbereich ist auf den Küchen-Arbeitsplatten liebevoll hergerichtet. Säfte, Kaffee und Obst sind den ganzen Tag verfügbar. Alles ist sauber und der Gastgeber hat sich zu Beginn ausgiebig Zeit genommen, uns über Hintergründe von Kultur und Religion zu erzählen und Restaurants in der Umgebung zu empfehlen. Von der kleinen Terrasse, mit Blick auf die europäische Seite, konnten wir uns kaum losreissen. Täglich sind wir am Balkon gesessen und haben den Ausblick auf uns wirken lassen. Uns gefällt diese heimelige Atmosphäre, diese individuelle Betreuung und diese Leidenschaft in der Führung der Unterkunft. Ein Top Empfehlung meinerseits für jeden Istanbul Besuch. Mit der Fähre, 5 Minuten von der Unterkunft entfernt, dauert die Fahrt nur 20 Minuten auf die europäischen Seite und kostet keine 3 türkische Lira.

Zu beachten: Nur die Zimmernummer 203 besteht aus 2 Zimmern und bietet Unterkunft für 4 Personen, wenn sich die Personen nicht gut kennen, könnte es etwas eng werden. Somit ist es zu empfehlen, dass sich jeder ein eigenes Doppelzimmer nimmt.

Unseren ersten Eindruck hatten wir von der europäischen Seite (Taksim Platz): Hier wird die Nacht zum Tag.
Vom Taxi abgeholt und endlich – bereits lange nach Mitternacht im Appartment angekommen – wurden wir herzlich vom Host empfangen; dieser hat uns auch noch in aller Ruhe Restaurant-Tipps gegeben, Hintergründe zum Areal rund um den Taksim Platz erzählt und die Unterkunft erklärt. Von Müdigkeit keine Spur.

Total überdreht und hungrig, sind wir noch um drei Uhr früh in Richtung Taksim Platz spaziert, um eine Kleinigkeit zu Essen zu besorgen. Überrascht waren wir von der nächtlichen Aktivität am und um diesen geschichtsträchtigen Platz. Einwohner sitzen vor Lokalen zusammen und trinken Tee. Die kleinen Essensstände teilen an Hungrige Snacks aus. Menschentrauben sammeln sich und plaudern angeregt. Die Nacht wird zum Tag! Mit Wasser und Snacks, gekauft bei einem 24-Shop – eingedeckt und einem kurzen Besuch in einer Lokanta, hat es uns dann doch sehr müde ins Bett gezogen, mit dem ersten Eindruck: Hier ist was los und das rund um die Uhr.

So viele Eindrück auf einmal, die wesentlichen Impressionen hier zusammengefasst:ägyptischer Bazar

  • Unser neuer Begleiter: Der Muezzin
    Der Muezzin ruft 5 Mal täglich Muslime zum Gebet auf. Gestartet wird in der Früh zu Sonnenaufgang, der letzte Ruf erschallt zu Sonnenuntergang. Dieser Gesang ist in ganz Istanbul zu hören und versprüht orientalisches Feeling.
  • Handeln ist angesagt! Während einem die Vielfalt an Farben, Tönen, Gerüchen und Geräuschen bezaubern, muss man darauf achten, beim Bazar nicht plötzlich mit einem türkischem Tee in der Hand an einem Stand zu „enden“, und diesen sowohl ungewollt als auch kaum verhandelt mit einem Teppich wieder zu verlassen (Bei uns waren es Unmengen an Tee 😉 ) .Moschee
  • Eindrucksvolle Moscheen, an jeder Ecke. Seien es die bekanntesten Gebetshäuser – die Hagia Sophia – von einer christlichen Kirche in eine Moschee umfunktioniert und nun als Museum geöffnet; die Blaue Moschee gegenüber oder aber die Neue Moschee direkt beim Hafen. Von der Galatabrücke aus, vom Hafen erreichbar, hat man Blick auf die am häufigsten fotografierte Skyline der Stadt mit ihren Moscheen, vor allem beim Sonnenuntergang ein Traum.
  • Von Wasser umgeben: Die Stadt ist umgeben vom Goldenen Horn, Bosphorus und dem Marmara-Meer. Ein geschäftiges Treiben findet am Wasser statt, Fähren legen an, Fähren fahren weg. In der Nähe parkt ein Kreuzfahrtschiff und Touristen entdecken auf einer der unzähligen Bosphorus-Schiffstouren die Stadt.
  • Raki – das Nationalgetränk und unverzichtbar: Şerefe oder Prost wird am Hochzeitstisch fast minütlich gerufen, um mit Raki auf das Brautpaar anzustoßen. Einen medizinischen Nutzen hat das Getränk übrigens auch – und ist zur Magendesinfektion empfehlenswert 😉
  • „Das Leben findet draußen statt“, egal wo wir unterwegs waren, kleine Sesseln mit Tischen stehen auf den Straßen, oft Backgammon oder Schachbretter darauf. Leute sitzend bei einem Glas Tee, das Treiben um sich beobachtend. Die soziale Zusammenkunft findet draußen statt.
  • Abschließend fällt uns auf, dass wir ausschließlich von Männern bedient wurden, egal welches Restaurant wir besuchen, auch beim Friseur legten wir die Frisurengestaltung in Männerhände. Auch ist der Friseur ein Treffpunkt, um sich mit seinen Bekannten auszutauschen, der Besuch wird zelebriert. So manche persönliche Geschichte haben wir – beim „aufbrezeln“ für die Hochzeit – von Besuchern erfahren.

Blick vom GalataturmDie Stadt ist pures Leben! Natürlich haben wir uns dem klassischen „Touristenprogramm“ gewidmet, mit dem Besuch des Galataturms, dem Entlangschlendern an der Flaniermeile Istiklal Caddesi, einer Bosphorusfahrt oder dem Besuch der blauen Moschee, aber im Vordergrund stand für uns das „Treiben lassen“. Das Leben rundherum in sich aufsaugen. Auf der Terrasse sitzend, die Eindrücke zu verarbeiten, dem Muezzin bei seinen Rufen zuzuhören und die Leute auf den Straßen zu beobachten.

smyrna CafeAnschließend noch 2 Restaurant-Empfehlungen, die ich an dieser Stelle noch mitgeben möchte:

  • Seven Hills, mit Blick sowohl auf die Blaue Moschee als auch auf die Hagia Sophia – schon alleine die Aussicht ist einen Besuch wert. Dieses Hotelrestaurant, direkt am Dach des Hauses, legt den Schwerpunkt auf Fischgerichte, doch kommen Fleischliebhaber hier auch auf ihre Kosten.
  • Das Cafe Smyna, ein hippes Cafe mit einem vielfältigen, türkischen Frühstücksangebot und sehr freundlicher Bedienung.

Schon bald heißt es wieder: Hoşçakal Istanbul, schön war´s!

Wart ihr schon in Istanbul? Any Tipps zu ergänzen?

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